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Elias V. Oiconomou

Bibel und Bibelwissenschaft in der orthodoxen Kirche

 

ΙΙΙ. BIBEL UND OFFENBARUNG

 

1. Ζum Begriff der Offenbarung

Nach einhelliger Meinung der orthodoxen Kirche enthält die Bibel die göttliche Offenbanιng. Ja, das Wort “Offenbarung” steht sogar für gewöhnlich als terminus technicus für die Heilige Schrift, sie wird also mit dieser identifiziert. Offenbarung bedeutet dann die Bekanntmachung höchster religiöser und ethischer Wahrheiten, die von Gott an die Menschen gerichtet und in der Bibel manifest geworden sind.

Aber das Wort “Offenbarung” wird noch in einem weiteren Sinn gebraucht. Μan   versteht darunter auch jede Handlung und Wirkungsweise Gottes, durch die er sich selbst und seinen Willen offenbart. Bei der in diesem Sinne verstandenen Offenbarung läßt sich eine natürliche und eine übernatürliche Offenbarung unterscheiden. Nach der natürlichen offenbart sich Gott in seinen Grundeigenschaften (Allmacht, Allweisheit, Allgütigkeit, Gerechtigkeit u.a.) in der Weltordnung. Die Größe und Schönheit, Pracht und Harmonie der Schöpfung ist für den Menschen unmittelbar erfahrbar. Zur Schöpfungsoffenbarung gehört jedoch auch der Mensch selbst, insofern er, vernunft- und geistbegabt, nach dem Bild Gottes geschaffen ist. Von den jüngeren orthodoxen Theologen wird die natürliche Offenbarung als echte Offenbarungsform allgemein anerkannt.l

Die übernatürliche Offenbarung wird heute von   vielen Theologen2 in zwei Arten eingeteilt: in die äußere und in die innere Offenbarung. Nach der äußeren Offenbarung nimmt der Mensch Gott als den wahr, der außerhalb von ihm selbst handelt. Er sieht zum Beispiel Gott unter verschiedener Gestalt und Ausdrucksweise3 oder hört seine Stimme.4 Die innere Offenbarung betrifft den pneumatischen Bereich des Menschen; er fühlt den sich offenbarenden Gott gleichsam in sich selbst. Gott kann dabei auf ihn in verschiedener Weise einwirken: durch Visionen, Träume5 oder durch innere Erfahrungen, deren höchste Form die Visio Dei ist, die den Propheten des Alten Testaments oder den Mystikern zuteil wurde.

Legt man diese Einteilung zugrunde, so enthält die Heilige Schrift die übernatürliche Offenbarung, und zwar in ihrer äußeren wie auch in ihrer inneren Ausdrucksweise. Ihr Hauptkennzeichen ist das Schöpferische, Neue, alles, was sich im rein religiösen, pneumatischen Bereich zuträgt. Dieses Neue wird zwar zunächst nur einem Einzelnen zuteil, betrifft in seiner Tendenz jedoch das gesamte Menschengeschlecht.6 Gerade dieses Neue und von   Menschen selbst nicht Erfahr- und Erkennbare macht das Wesen und den Inhalt der eigentlichen Offenbarung aus.

Nachdem nun der Offenbarungsbegriff umschrieben ist, stellen sich verschiedene formale und inhaltliche Fragen: Inwieweit enthält die Bibel die Offenbarung Gottes? Gibt es einen graduellen Unterschied zwischen Altem und Neuem Testament? Gibt es außer der Bibel für die orthodoxe Kirche noch andere Offenbarungsquellen?

 

2. Graduelle Offenbarung

Nach einhelliger Meinung der orthodoxen Theologie hat es die göttliche Ökonomie aus pädagogischen Gründen so eingerichtet, daß die Offenbarung von   einer einfachen, allgemeinen zu einer ausgeprägteren Form fortschreitet.7 Dieses offenbarungsimmanente Prinzip begründet man mit dem Pauluswort: “Und ich, ihr Brüder, konnte mit euch nicht reden als mit Geistbegabten, sondern als mit Fleischlichen, als mit Unmündigen in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, nicht feste Speise; denn ihr vertrugt sie noch nicht” (1Kor 3,1f; vgl. 13,12). Dieses Wort benutzt Johannes Chrysostomos zur Erklärung dafür, daß in der Schöpfungsgeschichte noch keine Engel erwähnt werden: Mose habe, wie später Paulus, aus pädagogischen Grunden die volle Wahrheit verschwiegen.8 Das Fortschreiten der Offenbarung bewegt sich jedoch nicht von der Unwahrheit zur Wahrheit, sondern vom Unvollkommenen zum Vollkommenen, bis sie schließlich in Christus endet. Gott offenbart sich stufenweise. Das bedeutet jedoch nicht, daß das Alte Testament nur als Vorgeschichte zum Neuen zu gelten habe. Mit Entschiedenheit wendet sich die orthodoxe Theologie gegen eine Abwertung des Alten Testaments, wie sie von der römisch-katholischen Bibelwissenschaft vertreten zu werden scheint.9 Für die orthodoxe Kirche ist das Alte Testament nicht nur ein Vorspiel zur Heilsgeschichte oder eine notwendige Voraussetzung für die Selbsterschließung Gottes in Christus. Sie lehnt diese Auffassungen, die schon Markion vertrat, als einseitig ab. Für sie stellt das Alte und das Neue Testament eine Einheit dar.10 Beide Testamente verfolgen dasselbe Ziel, beide enthalten das Heilswirken Gottes an den Menschen. Als Quellen der Offenbarung haben für die orthodoxe Kirche auch beide dieselbe Autorität, denn in beiden offenbart sich derselbe Gott,11 beide sind Zeugnis seiner existentiellen Gemeinschaft mit den Menschen.

Daß das Alte Testament als Offenbarungsquelle eigenen Wert hat, beweist nicht nur die Tatsache, “daß wir in ihm viele Lehren so vollkommen entwickelt vorfinden, wie sie das Neue Testament auch nicht besser darbieten kann”12, sondern auch, daß Jesus selbst es als absolut gultig akzeptiert: “Meinet nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein einziges Jota oder Häkchen vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist” (Mt 5,17f).13 Und je mehr das Judentum das Alte Testament gegen das Christentum ausspielte, um so mehr beanspruchte die Urkirche es als ihre Schrift, so daß es schon bald mit den ältesten christlichen Schriften eine rangmäßige Gleichstellung innehatte. Ein rein geschichtliches Verständnis des Alten Testaments läßt außer acht, daß nicht der in ihm geoffenbarte Gott, sondern die Formen, in denen die Offenbarung erfolgte, unvollkommen und sowohl zeit- als auch erkenntnis- und kulturbedingt sind.

Obwohl also die orthodoxe Theologie am Eigenwert des Alten Testaments mit Entschiedenheit festhält, so ist dieses dennoch nicht getrennt vom Neuen Testament zu betrachten. Genausowenig allerdings ist das Neue Testament vom Alten unabhängig zu machen.l4 Beide Bücher sind nur voneinander her zu erklären. Jede alttestamentliche Stelle, die sich auf Fragen des Glaubens und der Moral bezieht, muß vom Neuen Testament her interpretiert werden, so wie zu den meisten Aussagen des Neuen Testaments der entsprechende Ausgangspunkt im Alten Testament zu suchen ist. So wie der Alte Bund die noch auf ihren Abschluß hin offene Heilsgeschichte darstellt, so fußen die die Erfüllung bringenden Heilstaten Jesu im Neuen Testament eindeutig auf der Heilserwartung des alten Israel. Die Ereignisse des Alten Testaments sind vorbildhaft, das heißt als Botschaft zukünftigen Heils zu verstehen.l5 Insofern hat das Alte Testament tatsächlich propädeutischen Charakter; seinen vollen Sinn erfährt es erst durch die Autorität des Herrn: “Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist ..., ich aber sage euch” (Mt 5,21). Oder wie Paulus sagt: “Somit ist das Gesetz nur ein Zuchtmeister für uns geworden bis hin zu Christus” (Gal 3,24).

Daraus geht hervor, daß sich die gesamte Offenbarung, wie sie die Heilige Schrift enthält, zu Jesus Christus wie zu einem Zentrum hinneigt, so daß die Offenbarung als christozentrisch bezeichnet werden kann.l6 Deswegen strebt die orthodoxe Theologie und Kirche danach, die ganze Offenbarung im Lichte des fleischgewordenen Logos Gottes zu verstehen, der mit der Fülle des Lichtes die ganze vorhergehende Offenbarung erleuchtet. Wenn man nicht den fleischgewordenen Logos zum Ausgangspunkt nimmt, ist auch der Logos Gottes in der Heiligen Schrift nicht zu verstehen. Ziel der ganzen Offenbarung aber ist das Heil der Menschen (vgl. Joh 20,31). Somit betrachtet die orthodoxe Kirche und ihre Theologie die Bibel wegen ihres soteriologischen Zieles als Heilsgeschichte, und mittels dieses Prismas wollen sie auch die Geschichte und die in ihr kundgetane Offenbarung verstehen.

 

3. Der normative Charakter der Schrift

Die Bibel ist ein Buch besonderer Art. Auch Nichtchristen, die ihren übernatürlichen Charakter leugnen, akzeptieren und schätzen sie wegen ihres hohen ethischen Anspruchs.l7 Für den Christen jedoch hat sie normative Bedeutung. Und diese betrifft nicht nur ihre ethischen Aussagen, allen voran den Dekalog und die Bergpredigt, sondern die Gesamtheit der Heiligen Schrift. So wie sie den Gläubigen in seinem Handeln herausfordert, so auch in seinem Glauben. Sie ist schlechthin der Maßstab seines Lebens.

Diesen absoluten Anspruch auf Autorität bezieht die Bibel aus der Tatsache, daß sie das in Jesus Christus Mensch gewordene Wort Gottes darstellt. Alle religiösen und ethischen Wahrheiten empfingen Gültigkeit und Vollendung in der Person des Sohnes und Logos Gottes, welcher als die Selbstoffenbarung Gottes “die Wahrheit” (Joh 14,6) ist.18 Auch wenn die Christen am Anfang ohne schriftliches Dokument lebten, ohne Christus lebten sie nie. Er ist somit die eigentliche und letzte Autorität der Bibel.

Was nun die Bibel als Buch betrifft, so ist ihre Autorität letztlich in ihrer Inspiriertheit und in ihrer Kanonizität begründet. Μan darf annehmen, daß die alte Kirche aufgrund charismatischer Erfahrung das apostolische Wort -war es gesprochen oder geschrieben- mit der Autorität Jesu identifizierte und als normativ akzeptierte.19 Sie eignete Gott oder dem Heiligen Geist bestimmte Schriften zu, die sie dann in einem langen Prozeß als verbindlich deklarierte, so daß sich allmählich Apostolizität, Inspiration und Kanonizität als die Kriterien herausschälten, die zusammengenommen -nach orthodoxer Meinung sind sie miteinander identisch- die Autorität der Heiligen Schrift bestimmten.

 

4. Schrift und Tradition

Für die orthodoxe Kirche ist jedoch die Heilige Schrift nicht die einzige Offenbarungsquelle. Als gleichwertig, wurde von jeher die Tradition verstanden.

Bekanntlich ist weder von Jesus selbst noch von seinen Jüngern ein schriftliches Zeugnis auf uns gekommen. Die Urgemeinde lebte von der mündlichen Predigt. Ja, Paulus betont mehrfach, daß der Glaube kein Hängen am Buchstaben, sondern eine lebendige, geistdurchflutete Religion sei 20 Die Apostel konnten sich in ihrer Predigt auf die ursprungsnahe Kraft ihres Herrn stützen. Mit fortschreitendem zeitlichem Abstand jedoch wurde eine schriftliche Fixierung nötig, um den nachfolgenden Generationen eine Garantie für die Unversehrtheit des Glaubensgutes zu gewähren. So verstand sich bereits Paulus als Träger einer Tradition.21 Die Schriften der Evangelisten sind also Zeugnisse der mündlich überlieferten Lehre (1 Kor 7,10; 9,16 u.ö.). Sie sind jedoch keine systematische oder vollständige Darstellung all der Lehren, die mündlich verkündet wurden. Deshalb hat für die orthodoxe Kirche die mündlich überlieferte Lehre denselben Charakter und dieselbe Qualifikation wie die schriftliche.22 Eine Autarkie der Schrift nach dem sola-scriptura-Prinzip wird also abgelehnt.

So wie in der Urkirche zwischen mündlicher Verkündigung und schriftlicher Überlieferung kein Gegensatz bestand, so wird auch heute in der orthodoxen Theologie die Einheit der beiden Offenbarungsquellen betont: Schrift und Tradition sind zwei verschiedene Ausdrücke für ein und dasselbe, nämlich das Geschehen, durch das sich Gott der Welt offenbarte. Tradition umfaßt also “sowohl den Akt des tradendum Gottes selbst in Jesus Christus an   die Menschen als auch den Prozeß dieses tradendum im Laufe der Kirchengeschichte”23. Der Unterschied zwischen dem von Gott durch Jesus Christus tradierten Wort im Evangelium, der Tradition als Vermittlungsprozeß und den Traditionen, in denen sich das Überlieferte im Laufe der Jahrhunderte zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten durch verschiedene Menschen manifestiert (für uns: Formen kirchlicher Traditionen) -wie er in den westlichen Kirchen besteht und da zu schweren Auseinandersetzungen fuürte-, existiert für die orthodoxe Kirche nicht. Und “deshalb erhalten alle kirchlichen Dokumente, unter Einschluß des Nizäischen Glaubensbekenntnisses und aller anderen Bekenntnisse, ihren Wert aus der engen Verbindung mit der Heiligen Schrift und der Tatsache, daß sie in ihr ausdrücklich erwähnt sind; das Schlüsselwort ist κατά τας γραφάς (schriftgemäß)”24.

Diese Tradition unterscheidet sich von vornherein von jedet anderen Tradition der Kirche, denn sie allein verdient die Bezeichnung  “heilig” (ιερά) und apostolisch” (αποστολική). Apostolisch ist diese Tradition, weil sie auf der Autorität der Apostel fußt. Worin bestand nun   die Autorität der Apostel? Keinesfalls besaßen die Apostel eine Art persönlicher Unfehlbarkeit, wie Macaire noch Mitte des vorigen Jahrhunderts meinte.25 Nach den Auffassungen, die man heute über die Theopneustie gewonnen hat,26 dürfte zudem ausgeschlossen werden, daß den Aposteln das Charisma einer dauernden persönlichen Geistbegabung zuteil gewesen wäre,27 ganz abgesehen davon, daß die Autoren vieler biblischer Schriften anonym geblieben sind und man damit rechnen muß, daß mehrere Verfasser in einem längeren Prozeß an der Schriftwerdung beteiligt waren.28

Im Neuen Testament gibt es genug Indizien, die darauf hinweisen, daß die Autorität der einzelnen Apostel hier und da in Frage gestellt wurde. Μan   braucht nur an die Auseinandersetzung zwischen Petrus und Paulus wegen der Rechte und Pflichten der Judenchristen und der Heidenchristen in Jerusalem zu erinnern: Paulus traät seine Meinung vor. Als sich aber viel Streit erhob, stand Petrus auf. Dann redete Jakobus. Zum Schluß faßten sie einen Beschluß.29 Der Ablauf dieser Versammlung macht deutlich, daß der einzelne für sich keine absolute Autorität besaß. Er hatte zwar innerhalb der Gemeinde eine besondere Stellung inne, stand aber nicht über ihr. Als Augenzeuge der Taten und Worte Jesu und ausgestattet mit dem Auftrag der Verkündigung besitzt er zwar eine gewisse Selbständigkeit und Vollmacht, aber diese Vollmacht bezieht sich nicht auf Entscheidungen in der Lehre. Ιn der Lehre entscheidet nicht ein einzelner, Lehrentscheidungen werden gemeinsam getroffen. Insofern läßt sich sagen: Autorität und Geistbegabung besaß jeder einzelne der Apostel, aber gleichzeitig

auch die Gemeinschaft der Apostel, wenn sie auf einer Synode ru   Entscheidungen zusammentraten. Der Versuch, einen einzelnen, etwa Petrus oder Paulus, den anderen überzuordnen, entspricht weder dem Selbstverständnis der Apostel30 noch der orthodoxen Lehre31.

Dennoch bleiben Fragen offen. Auch wenn sich die orthodoxe Theologie über das Verhältnis zwischen Schrift und Tradition -in bewußter Abhebung vom Protestantismus- im klaren ist, bleibt es noch bei dem Problem: Ist die Schrift das Kriterium für die Gültigkeit der Tradition? Oder weist umgekehrt die Tradition der Heiligen Schrift ihre Gültigkeit zu, und ist sie allein imstande, diese richtig zu interpretieren? Die griechischen Theologen sind sich in dieser Frage noch nicht einig.32

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1.  z. B. Rossis, System der Dogmatik 447; Androutsos, Dogmatik 34 f.

2.  z. B. A. Logothetis Hieromnemon 1859, 225-352, hier 280; Rossis, System der Dogmatik 453. E. Antoniadis, Theopneustie 130.

3.  z. B. Gen 32,34 ff Ex 19,8 ff; Mt 3,16; Lk 1,11f.

4. Gen 3,8; Ex 33,11; Mt 3,17; Joh 12,29; Apg 2,1ff.

5.  Gen 15,1.12; 37,5; Jes 6,1ff; Am 7,1ff; Apg 9,10.12; 10,10; 2 Kor 2 u.ö.

6.  S. dazu Rossis, System der Dogmatik 447 f  E. Antoniadis, Theopneustie 135; P. Bratsiotis Autorität 506.

7. S. E. Antoniadis, Grundprinzipien 41f; Balanos, Theologie 123; Rossis, System der Dogmatik 471; Trembelas, Dogmatik 1, 45 f. Dagegen Matsoukas, Ursprung 60.

8.  Johannes Chrysostomos Genesis Κap. 1, hom 2c (PG 53, 29).

9.  So bezeichnet Ohlig wiederholt das Alte Testament als “Vorgeschichte” (164), das für den Christen “ein bloß religionsgeschichtlich interessantes Dokument” sein könne (a.a.O. 164 mit Anm. 1).

10. “Niemand also soll das Alte vom Neuen Testament sondern; niemand soll sagen, daß ein anderer der Geist dort ist und ein anderer hier” (Cyrill von   Jerusalem, Katechese 16, 4; PG 33, 920 f). Vgl. auch E. Antoniadis, Grundprinzipien 31.

11. Aufgrund verschiedener Schriftstellen, z.B. Hebr 1,1f: “Gott hat vorzeiten zu vielen Malen auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet” (vgl. auch Joh 14,16f u.a.), bringt die orthodoxe Bibelwissenschaft die Offenbarung Gottes mit der Trinität in Zusammenhang. Die Trinität Gottes kennt jedoch keine “Vorgeschichte” zur Heilsgeschichte.

12. Vellas, Die Heilige Schrift 128 f.

13. Dazu bemerkt Gregor von Nazianz in seiner fünften theologischen Rede (Theologica V, 26; Testimonia 262): “... Das Alte [Testament] hat den Vater klar (φανερώς) gepredigt den Sohn aber schwächer (αμυδρότερον).”

14. Farantos, Dogmatik 61.

15 Ch. Papadopoulos, Hermeneutik 15. Vgl. dazu 1 Kor 10,6; Κol 2,17 u.a.

16. Vellas, Die Heilige Schrift 129.

17. Vgl. Agouridis, Biblical Studies 54.

18. Vellas, Die Heilige Schrift 123.

19. Hierin stimme ich Ohlig, a.a.O. 78-80 zu  .

20. 2 Kor 3,3: “Ihr seid ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf Herzenstafeln aus Fleisch” (vgl. auch 2 Kor 3,6).

21. 1 Kor 15,3: “Denn ich habe euch in erster Linie überliefert, was ich auch empfangen habe”.

22. Daß es sich bei der Schrift nur um einen Teil der Offenbarung handeln kann, beweisen nach E. Antoniadis die unklaren und dunklen Stellen, die sich erst durch die Kenntnis der Tradition erschließen: “Außerdem begegnen wir in ihnen öfter unklaren und dunklen Stellen. Da aber nach einem allgemein anerkannten Grundsatz das Dunkle und Unklare aus dem Klaren und Verständlichen und das Einzelne und Partielle aus dem Allgemeinen und Ganzen erhellt werden muß, so ist es absolut notwendig, beim Suchen nach den göttlichen Wahrheiten des [Alten und] Neuen Testaments auch die heilige Tradition zu Rate zu ziehen, und dies um so mehr, als der Urheber beider, der Heiligen Schrift und der Tradition, ein und derselbe Geist ist, der Heilige Geist, der als Geist der Wahrheit nicht mit sich selbst uneins sein kann” (Grundprinzipien 26).

23.  Nissiotis, Einheit 272.

24.  Ebd.272.

25. Macaire, Introduction 533 f. Vgl. E. Antoniadis, Theopneustie 150.157 f.

26. S.o. 24 f.

27. E. Antoniadis, Theopneustie 150 f. 157 f.

28. Hier stimme ich mit Ohlig überein, der sagt (a.a.O. 151): “Diese Dunkelheit um die Person muß nicht nur ein Ärgernis für den Historiker sein, sondern kann als Anzeichen dafür gewertet wetden, daß nicht primär einzelne Männer, sondern die Urkirche selbst mit ihrer in den Schriften sich explizierenden Paradosis, Verfauerin’ der Bücher ist”.

29. Apg 15. Vgl. auch Gal 2,11 “... da habe ich ihm ins Angesicht widerstanden, weil er im Unrecht war”; Gal 2,14: “Als ich aber sah, daß sie nicht recht wandelten nach der Wahrheit des Evangeliums ...”

30. Ein Wort von   Paulus stehe für viele: “Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin ... Ob ich es nun bin (d.h. der einzelne) oder jene es sind (d.h. die übrigen Apostel), so predigen wir (d.h. alle als ein Kollegium), und so seid ihr gläubig geworden (d.h. die Tätigkeit des einzelnen wie des Kollegiums hat sich an dem Erfolg als richtig erwiesen)”, Ι Kor 15,10 f.

31.  Vgl. dazu E. Antoniadis, Theopneustie 160 f.

32.  Zwei Stimmen von vielen: “Dogmatik und Tradition konnten und können niemals die Heilige Schrift ersetzen, auf der die gesamte Lehre der orthodoxen Kirche basiert”(Vellas, Die Heilige Schrift 136), und: “Das Neue Testament ist ein Produkt der Wirkung des Heiligen Geistes innerhalb der Kirche, deshalb darf es nicht über die Kirche gestellt werden” (Agouridis, Theopneustie 282f).

 

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