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Evangelos D. Theodorou

Annäherung zwischen Orthodoxen und Römisch-Katholiken
Beitrag zum Ökumenischen Dialog anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Ostkirchlichen Instituts in Regensburg)

von Theologia, v.77/2, Athen, 2006.


Teil 1

A) Geleitnotizen

1. Vortrag gehalten am Ökumenischen Symposium, das vom Ostkirchlichen Institut Regensburg (OKI), anlässlich seines 40-jährigen Bestehens, organisiert wurde. Das Datum des Symposiums (9 bis 13 September 2006) wurde wegen des Besuchs des Papstes Benedikts XVI in Bayern und besonders in Regensburg erwählt.

An diesem Symposium nahmen, ausser den römisch-katholischen Mitgliedern, ungefähr 80 Angehörige der Orthodoxen und Altorientalischen Kirchen teil. Aus Griechenland waren der Direktor der Delegation der Kirche von Griechenland bei der Europäischen Union (in Brüssel) Bischof von Achaia Athanasios (Hatzopoulos), der Sekretär derselben Delegation Archimandrit Ignatios (Sotiriadis), der Emeritus Univ. Professor Evangelos Theodorou, der Direktor (Ephorus) des Dienstes der byzantinischen Antiquitäten in Kreta Dr. Johannes Volanakis und der Assistentsprofessor der Universität zu Athen Dr. Konstantinos Belezos. Anwesend war auch der aus Kreta stammende Professor der Universität zu Graz (Österreich) Gregorios Larentzakis.

2. Im Programm des Symposiums Inbegriffen waren nicht nur tägliche Gottesdienste, Liturgien und Begrüssungen der Vertreter der Orthodoxen und Altorientalischen Kirchen, Festvorträge und Diskussionen, sondern auch die (freiwillige) Anwesenheit sowohl an der vom Papst vollzogenen Eucharistiefeier auf dem Islinger Feld neben Regensburg, als auch an der ökumenischen Begegnung in St. Ulrich und der ökumenischen Vesper im Dom von Regensburg, bei der Papst Benedikt XVI, in seiner Predigt, besonders die Orthodoxe Kirche erwähnte. Unter anderem sagte er: «Ich betrachte es immer als ein grosses Geschenk der Vorsehung, dass ich als Professor in Bonn in zwei jungen Archimandriten, den späteren Metropoliten Stylianos Harkianakis und Damaskinos Papandreou, die Orthodoxe Kirche sozusagen persönlich, in Personen, kennen-und so liebenlernen durfte».

3. Die römischkatholischen Hauptredner beim Symposium waren der hervorragende und in der Christlichen Ökumene sehr bekannte Bischof (ehem. von Würzburg) Paul Werner Scheele (mit Thema: «Geistliche Ökumene - Die Herzmitte des Ostkirchlichen Instituts»); der Vorsitzende der Arbeitsgruppe «Kirchen des Ostens» der Deutschen Bischofskonferenz Bischof von Magdeburg Dr. Gerhard Feige (mit Thema: Die Tätigkeit der Arbeitsgruppe «Kirchen des Ostens»); der Direktor des OKI Prälat Mons. Dr. Albert Rauch (mit Thema: 40 Jahre der Begegnung mit den Kirchen des Ostens - mit Bildern und Kurzfilmen aus dem Archiv des OKI); der Direktor des Johann-Adam-Möhle Instituts (in Paderborn) Dr. Johannes Oeldemann (mit Thema: Zukunft der Ökumene) und der Präsident des Päpstlichen Rates für die Förderung der Einheit der Christen Kardinal Walter Kasper (mit Thema: Die Perspektiven der Ökumenischen Dialoge zwischen den Katholiken und Orthodoxen).

Für die Verhältnisse zwischen den Orthodoxen und den Römisch-Katholiken sprachen vom orthodoxen Standpunkt aus der hervorragende Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland Erzbischof Longin, der aus Rumänien stammende prominente Professor der Theologischen Fakultät zu Cluj-Napoca Pr. Vasile Staneiu und ich. Mein Vortrag wird weiter unten sowohl in deutscher Sprache, als auch in griechischer Übersetzung veröffentlicht. Wir haben seinen Text mit homogenem und gleichstimmendem Material erweitert, damit er den Dialog zwischen Orthodoxen und Römisch-Katholiken ein wenig bereichern oder einfach ihm beistehen kann.

So oder so ist die Förderung dieses Dialogs der Hauptzweck des «Ostkirchlichen Instituts Regensburg».


B) Vorwort

Erstens möchte ich den hochwürdigen Monseigneurs, den lieben Vätern Dr. Albert Rauch und Dr. Nikolaus Wyrwoll danken für die Einladung zu diesem Symposium, das eine Krönung und Zusammenfassung der vorigen Regensburger Ökumenischen Symposien ist. Bis 1987 hatte ich fast an allen diesen Symposien teilgenommen. Seitdem fehlten mir diese gesegneten und bahnbrechenden Begegnungen. Neunzehn Jahre lang hatte ich nicht nur Sehnsucht nach Regensburg, sondern auch Heimweh. Zum Stillen dieses Heimwehs kam ich jetzt hier trotz einiger Schwierigkeiten.

Ich bin sehr froh, dass in diesen Tagen schöne Erinnerungen und Erlebnisse aus der sehr fruchtbaren Tätigket des Ostkirchlichen Instituts und besonders aus seinen Symposien in unserem Bewusstsein wieder auftauchen und wiederaufleben.


C) Die Regensburger Ökumenischen Symposien

1. Grosser Dienst des «Ostkirchlichen Instituts Regensburg» ist nicht nur die Erteilung von hunderten von Stipendien an vielen Mitgliedern der Orthodoxen und Altorientalischen Kirchen(1), sondern auch die Organisierung seiner «Ökumenischen Symposien». Durch unsere Symposien in Spindlhof (in der Nähe von Regensburg), die mit der Initiative des verewigten Bischofs Rudolf Graber und des Ökumenischen Patriarchats im Jahre 1969 begonnen hatten und im Rahmen der Tätigkeit des OKI entwickelt wurden, hatten wir die Gelegenheit nicht nur die lieben Väter Dr Albert Rauch und Dr. Nikolaus Wyrwoll, die Bahnbrecher des geistigen Ökumenismus sind, zu treffen, sondern auch mit Brüdern und Schwestern (aus allen Konfessionen) ein herzinniges und liebevolles Zusammentreffen zu haben und so eine bessere Kenntnis der Lehre, der Spiritualität und des Lebens jeder Kirche und eine gerechtere Würdigung derselben zu erwerben(2). Durch die Symbiose in diesen Symposien hatten wir, wie wir jetzt hier in den Räumen des Instituts haben, die Feststellung, dass unsere Kontakte eine erkenntnistheoretische Bedeutung besitzen.
2. Nach der Auffassung der orthodoxen und der augustinischen theologischen Erkenntnistheorie besteht die Hauptquelle der religiösen Erkenntnis nicht so sehr aus logischen Urteilen und Schlüssen, sondern mehr aus unmittelbarer innerlicher Schau und Erfahrung, dem persönlichen Erlebnis, der mystischen Begegnung(3). Die Ökumenischen Symposien von Regensburg, wie der heutige Papst Benedikt XVI andeuten könnte, setzen «die sokratische Tradition... darin fort, dass "Symposium" für sie nicht nur rationalen Diskurs, sondern gesellige Tischgemeinschaft bedeutet, die manchmal dem Verstehen mehr dient als das blosse Exerzitieren des Intellekts»(4).

Von diesem Standpunkt aus hat das «Ostkirchliche Institut Regensburg» ungeheuere Dienste geleistet, nicht nur im Rahmen der Christlichen Ökumene, sondern auch der Einheit der Orthodoxen.

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus sagte beim Antrittsbesuch der Direktoren des «Ostkirchlichen Instituts Regensburg» nach seiner Wahl in Konstantinopel am 7. Januar 1992: «...Eine ganz wichtige Aufgabe des Instituts ist das Zusammenleben der Stipendiaten aus den verschiedenen Orthodoxen Kirchen und Nationen im Ostkirchlichen Institut Regensburg. Das Institut einen grossen Dienst für die Einheit der Orthodoxen untereinander»(5). Diese Einheit, wie auch die ökumenische Liebe, erleben wir noch einmal in diesem Symposium.

3. Mit innerlicher Rührung bringe ich den verewigten Direktor von Spindlhof Joseph Grillmaier ins Gedächtnis, der mit echter christlicher Liebe den Teilnehmern der Symposien diente. Dasselbe gilt auch für die hochverehrten Fokolarinnen (Mitglieder der weiblichen Abteilung der christlichen Bewegung der Fokolare), die heute, wie damals, uns dienen und den Primat der christlichen Liebe, der Caritas in ihrem selbstlosen und opferbereiten Dienst verkörpern.

Unvergesslich sind auch verewigte Persönlichkeiten wie z. B. die Mönche Johannes Hoeck und Johannes Düsing, die mit echt orthodoxer Gesinnung lebten und an der Spaltung unserer Kirchen sehr viel leideten.

4. Dann müssen wir hervorheben, dass wir in den Regensburger Ökumenischen Symposien unvoreingenommen, mit Aufrichtigkeit, Demut, Mut und Liebe diskutierten. Die kostbaren Bände, die die Referate dieser Symposien enthalten, sind ein Beweis, dass bei einigen Fällen der Kontroversen und Streitfragen man Anregung für eine theologische Ost-West-Synthese gewinnen konnte. Die Differenzen sind in diesen Fällen verschiedene Ausdrücke und Sichten desselben geistigen Erlebnisses oder verschiedene Dimensionen und Sichten der gleichen Wahrheit. «Des öfteren muss einfach das Entweder-Oder durch ein Sowohl-Als auch ersetzt werden»(6) Die Wandlung von Brot und Wein in des Herrn Leib und Blut findet z.B. nicht entweder nur durch die Rezitation der Ersetzungsworte oder nur durch die Epiklese statt, sondern durch die Einsetzungsworte und durch die Anrufung des Heiligen Geistes(7).

5. In den Regensburgern Symposien stellten wir auch fest, dass einige Kontroversen nur «Theologumena» sind, d.h. freie theologische Meinungen, die nicht verabsolutiert werden dürfen und keinen Anlass zu Spaltungen rechtfertigen(8). Das gilt im besonderen, wenn es sich um die Trinitätsgeheimnisse handelt, deren jede Formulierung anthropomorphische Begriffe und menschliche Kategorien benutzt. Abgesehen von dem Problem, ob die religiöse Erkenntnis adäquat oder nur bildlich-analog oder symbolisch ist, gilt immer die klassische Formulierung von Jacobi: «Den Menschen bildend theomorphisierte Gott, notwendig anthropomorphisiert darum der Mensch»(9).

Die Verbindung des kataphatischen und des apophatischen Charakters der echten Theologie zielt auf die Transzendenz des Mysteriums hin, «ohne sie zu erreichen. Die theologischen Begriffe partizipieren erkenntnismässig an der Wirklichkeit des Gemeinten, ohne mit ihm identisch zu sein. Sie sind wahre Aussagen, aber sie sehen das Mysterium nur von fern»(10).

Das gestattet, dass die Einheit der Kirche sich durch dasselbe Glaubensbekenntnis und innerhalb derselben christlichen Frömmigheit in verschiedenen Gestalten ergänzen kann, die jeweils den verschiedenen geistigen Haltungen und Kulturen, der besonderen Geistesbildung, der Denkstruktur und Denkweise, dem Verstehens-horizont, der Eigenart des philosophischen und theologischen Denkens, der Geschichtlichkeit, der unterschiedlichen Sprache und anderen Faktoren entsprechen. So gibt es eine legitime Verschiedenheit des christlichen Lebens und Ausdrucks, eine Vielfalt in der Einheit, die kein statischer Konformismus ist(11). Diese Feststellungen gelten noch mehr für kirchliche Bräuche. In einem Kanon des Konzils in Konstantinopel (879-880), auf dem sich der hl. Photios der Grosse mit Rom ausgesöhnt hatte, betont wird: «Jede der beiden Kirchen hat eine bestimmte Anzahl alter traditioneller Bräuche. Man soll darüber weder diskutieren noch sich streiten. Es ist recht, dass die römische Kirche ihre Bräuche beibehält. Aber auch die Kirche von Konstantinopel behält die wenigen Bräuche, die sie aus der Vergangenheit ererbt hat. Das gleiche soll auch für die übrigen Bischofssitze gelten»(12).

6. In diesem Rahmen ist eine Erneuerung einiger Ausdrucksformen möglich. Diese Erneuerung, die Maximalforderungen haben könnte, wie auch die legitime Verschiedenheit der Ausdrucksformen der Kirchen, darf selbstverständlich nicht den wesentlichen Inhalt des Glaubens schaden, darf nicht führen zum diplomatischen inhaltlichen Kompromiss, zum konfessionellen Synkretismus, zum dogmatischen Minimalismus, zur Relativierung der christlichen Wahrheit und zur Annahme der anglikanischen «Branchtheory» (Zweigtheorie) oder der Zinzendorfschen «Tropenlehre», welche die verschiedenen Kirchen als «Tropen», d.h. als geschichtlichkonkrete Ausprägungen der einen wahren Kirche ansieht. Diese «Tropenlehre» wurde vom verewigten Univ.-Professor Dr. PeterMeinhold (Kiel) erwähnt", der, obwohl er Angehöriger einer protestantischen Kirche war, immer seine grosse Liebe zu den Orthodoxen und Römisch-Katholiken zeigte und mit echt ökumenischem Geist an den Regens-burgern Ökumenischen Symposien teilgenommen hatte. Die herrschende Losung in diesen Symposien lautete: «In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas»(14).

Was den wesentlichen Glauben betrifft, der notwendig für unsere Rettung ist, ist das erwähnenswert, was vor dreissig Jahren der -auch mit dem Ostkirchlichen Institut Regensburg und seinen Symposien eng verbundene- heutige Papst als Professor epigrammatisch sagte: «... muss gelernt werden, dass Einheit ihrerseits eine christliche Wahrheit, ein christlich Wesentliches ist und dass sie in der Rangordnung so hoch steht, dass sie nur um des ganz Grundlegenden willen geopfert werden darf, nicht aber, wo Formulierungen oder Praktiken im Wege sind, die noch so bedeutend sein mögen, aber die Gemeinschaft im Glauben der Väter und in seiner kirchlichen Grundgestalt nicht aufheben»(15).

7. Im Spindlhof wurden mit der brüderlichen Diskussion «in Liebe und Wahrhaftigkeit» manche theologischen Vorurteile abgebaut.

Vor allem, wie Dr. Rauch betont hat, «wurde im Hören voneinander der psychologische Untergrund immer wieder deutlich, der zur allmählichen Entfremdung geführt hatte und der sich im Laufe der Geschichte dann oft in theologischer Polemik äusserie»(16).

Gegen diesen volkspsychologischen Untergrund, der oft mit dem Fundamentalismus verbunden ist, muss das pastorale Werk unserer Kirchen kämpfen. In diesem Zusammenhang ist auch ein Hemmnis die gegen die Ökumene wirkende Demagogie, wo Beherrschungstendenzen, persönliche Antagonismen (auch wegen des Besitzes mit voller Nutzungs-und Verfügungsgewalt des irdischen Eigentums) dahinterstecken.

8. In den Regensburger Ökumenischen Symposien wollten wir den Subjektivismus der polemischen Haltung überwinden und sowohl die eigene Lehre, Richtung und Praxis, wie die der anderen, in ihrer objektiven Gestalt verstehen und darstellen(17). Der Dialog der Liebe war ungetrennt von dem Dialog der Wahrheit.

Deshalb sollten wir Lehren, Ereignisse und Personen, die in der Geschichte der Trennung der Kirchen eine Rolle spielten, nicht mit Verkleinerungs-oder Vergrösserungs-oder Verformungsgläsern, sondern mit einwandfreier Sachlichkeit sehen und darstellen(18). Die Verantwortung für die Objektivität und die Wahrheit verlangt, dass wir auch unsere Schuld an der Kirchenspaltung anerkennen und in unserer Lehre andere Akzente als in der Zeit des Bruchs und der Hitze der Polemik setzen sollen. Deshalb hatten wir verstanden, dass die Erneuerung des geistigen Lebens die wichtigste Vorbedingung des Fortschritts des ökumenischen Dialogs ist.

9. Was die Beziehungen zwischen der Orthodoxen und der Römisch-Katholischen Kirche betrifft, waren wir uns bewusst, dass diese getrennten «Schwesternkirchen», -wie der verewigte Professor P. Bratsiotis schrieb-, «einander viel näher, als jede von ihnen den protestantischen Kirchen», stehen(19) und sakramental gleich strukturiert sind. Der Glaube der beiden Kirchen ist im Wesentlichen zum grössten Teil derselbe, auch wenn er in einigen Fällen anders ausgedrückt wird. Einige von den bekannten Kontroversfragen zwischen diesen Kirchen könnten mit einer neuen Formulierung oder Interpretation nicht polare Gegensätze sein. Der auch im ersten Jahrtausend vor der Spaltung existierende Pluralismus der lokalen und zeitlichen Ausdrücke, Gewohnheiten und Sitten des kirchlichen Lebens war eine unwidersprochene Wirklichkeit(20). Wirklich, im Grunde könnten wir ohne die Berücksichtigung der persönlichen, geschichtlichen Faktoren und des ganzen objektiven Geistes der beiden Kirchen ihre Trennung nicht ganz rechtfertigen.


D) Beispiele prominenter römisch-katholischer Theologen, die sich an die Orthodoxe Kirche und ihre Theologie annähern

Vom persönlichen Standpunkt aus erwähne ich mit Freude die sehr wichtige und hoffnungsvolle Tatsache, dass ich in den Regensburger Symposien prominente Vertreter der Römisch-Katholischen Kirche und Theologie entweder unmittelbar durch persönliche Kontakte mit ihnen oder mittelbar durch ihre -bekannt gewordenen in den Referaten und Diskussionen-, Bücher, Thesen und ökumenischen Tätigkeiten kennengelernt habe, die mit Aufrichtigkeit, Objektivität und Mut und in vielen Fällen mit fast orthodoxer Ausdrucksweise über kontroverse Fragen der Vergangenheit (wie z. B. für die Unia, die patriarchale Struktur der Kirche, den Primat, die Infallibilität) gesprochen haben. Einige Beispiele, die dem Ökumenischen Dialog Hilfe anbieten könnten, sind die folgenden:

1. Der verewigte Vater Wilhelm de Vries, Professor der Päpstlichen Gregorianischen Universität und des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom, der sehr tätig in den Symposien von Spindlhof war, hat geschrieben, dass der Uniatismus, der eine «in vielen verfehlte Unionsmethode ist»(21), seinen Ursprung sowohl aus einer «straff zentralistischen Kirche», als auch aus einem «unerschütterlichen Überlegenheitsbewusstsein gegenüber dem dekadenten Osten» hatte. Das Resultat war, dass die Unia «verschärfte Opposition und tief verwurzeltes Misstrauen gegen Rom» mit sich brachte(22). So wurden die Orthodoxen «bewusst antikatholisch»(23).

Was den päpstlichen Primat betrifft, betont W. de Vries, dass «die östliche Tradition, wenn sie voll ernst genommen wird, dazu dienen könnte, gewisse Übertreibungen im Primatsverständnis zu mildern und so den Primat für die ganze Christenheit annehmbar zu machen»(24).

2. Der Jesuit Michael Lacko, der auch Professor der Gregorianischen Universität und des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom war, hat angedeutet, dass für die Verbreitung des Uniatismus «fast immer» «die Hilfe der Staatsgewalt gebraucht wurde» und dass «die (unitischen,) Katholischen Ostkirchen im Laufe der Zeit mehr oder weniger latinisiert wurden». So war das Ergebnis nicht die Einheit, sondern «die Zersplitterung der Ostkirchen»(25).

3. Der Franzose Yves Congar, der eine der bedeutendsten römisch-katholischen Theologenpersönlichkeiten des 20. Jh. ist, wünscht einige Änderungen und hat deklariert: «Ein Papstum, so wie es von der Geschichte geschaffen wurde, zentralisierend, imperialistisch, im engen Sinn autoritärnein! Ein Papstum, das der Gemeinschaft und der Einheit in einem kollegialen und konziliaren System präsidiert: warum nicht?»(26a)

Yves Congar meint auch, dass der «Papst nicht Chef des Kollegiums der Bischöfe (supra) ist,ohne diesem Kollegium anzugehören (in), und also ohne das ontoligische Gesetz dieses Kollegiums zu befolgen. Dafür muss die juridische Perspektive überwunden und die Ontologie der Kommunion und der Bruderschaft, welche die der Kirche ist, betrachtet werden»(26b).

Derselbe betonte: Die römischkatholische «synodale Bewegung stellt eine Zentralisierung vor... Papst Johannes-Paul II spricht oft für die Vereinigung mit den Orthodoxen. Aber das ist absolut unmöglich, wenn der römische Pontifex die anderen Kirchen, die patriarchalischen Institutionen mit allen ihren Rechten nicht völlig respektiert»(27).

Nach dem Kardinal Yves Congar, muss berücksichtigt werden, dass «im Osten die Autorität des Thrones von Rom niemals die des Monarchen Prinzeps war. Die Theorie der Pentarchie... war der Weg des Strukturierens der Kommunikation zwischen den Kirchen», «der Versicherung der Einheit»(28a). Der verewigte Kardinal war wirklich «one of the pioneers of the ecclesiology of communion on the Roman Catholic side, believed that the papal primacy, in spite of monarchical tendencies, was exercised within an ecclesiology of communion also in the West until about the sixteenth Century, when the papacy succeeded in imposing monarchical primacy on the wholc of the West»(28b). Darum wäre «the return to such an ecclesiology of communion» wünschenswert(28c).

4. Der auch hervorragende Franzose Jesuit Professor Henri de Lubac in seinem Werk «Méditation sur l’Eglise» sagt, dass «die Benennung "Maximus Pontifex", wie es bekannt ist, nicht biblisch ist, sondern abgeleitet aus den Titeln des alten Roms. Andererseits, in dem ursprünglichen Sinn des Wortes, ist der Papst Pontifex nicht mehr als die anderen Bischöfe. In der Ordnung des Priestertums oder des Bischofsamtes ist er mit allen Bischöfen auf derselben Linie»(29).

5. Der Direktor des «Ostkirchlichen Instituts» Dr. Albert Rauch bringt die orthodoxen Thesen vor, nach denen der Uniatismus auf der Vergessenheit der altchristlichen Ekklesiologie und auf der Projektierung der «Oberherrschaft des Bischofs von Rom(30a) gestützt wurde. So ist nach dieser Unionsmethode die Einheit der Römisch-Katholischen Kirche mit den Ostkirchen verstanden «als totale Unterwerfung unter den Jurisdiktionsprimat des römischen Bischofs»(30b). So wird die vereinte Kirche geeint sein «unter einem Hirten und monarchisch geführt wie ein weltlicher Staat»(31).

Deshalb, «ohne auf Einzelheiten einzugehen, muss man sagen, dass die Ekklesiologie der Unionen letztlich nicht zu dem... Ergebnis einer Einheit der Kirche geführt hat, sondern... noch grössere Spaltungen und gegenseitige Aggressionen hervorgerufen hat»(32).

Was den Bischof von Rom betrifft, betont Dr. Rauch, dass «er ja nach alter Tradition Primas von Italien und Patriarch des Abendlandes ist»(33).

Darüber hinaus erwähnt der Direktor des Ostkirchlichen Instituts Regensburg mit Worten des II. Vatikanischen Konzils, dass «die Ostkirchen -mit ihren Einrichtungen und liturgischen Bräuchen, ihren Überlieferungen und ihrer christlichen Lebensordnung- in der Katholischen Kirche hochgeschätzt sind. In diesen Werten von ehrwürdigem Alter leuchtet ja eine Überlieferung auf, die über die Kirchenväter bis zu den Aposteln zurückreich t»(34).

Ich meine, dass die folgende Formulierung von Dr. Rauch auch sehr bemerkenswert ist: «Die Kirche ist das Mysterium der Einheit zwischen Schöpfung und Schöpfer, zwischen Gott und Mensch. Sie ist deshalb wie Christus selbst eine göttlich-menschliche Realität. Deshalb kann keine menschliche Organisationsform die zugleich sichtbare und unsichtbare Gestalt der Kirche umschreiben»(35).

6. Die prominenten römisch-katholischen Mitglieder der Internationalen Subkommission und der Internationalen Kommission des Theologischen Dialogs zwischen Orthodoxen und Römisch-Katholiken zusammen mit ihren orthodoxen Mitgliedern haben in Wien und in Freising(36) eine Deklaration unterschrieben, in der betont wird, dass der Uniatismus als Unionsmodell scheiterte. Er hat sogar neue Trennungen hervorgerufen, weil er nicht verbunden werden kann mit der Ekklesiologie der «Koinonia», nach der die Römisch-Katholische und die Orthodoxe Kirche «Schwesternkirchen» sind und dieselben Mittel der Gnade und Rettung anbieten. Darum stimmten die Römisch-Katholiken in Freising mit Aufrichtigkeit und Mut überein, dass die Rückkehr zur Methode der Unia schmertzhaft wäre und dass sie das bis jetzt durchgeführte wichtige Werk der Annäherung beider Kirchen zu Grunde richten könnte(37).

7. Der Direktor der Zeitschrift «Proche Orient» Vater Franz Bouwen, in einem Artikel in dem «Dictionary of the Ecumenical Movement» sagt: «The Eastern Catholic Churches are like an open wound in the side of the Orthodox churches... Hence they cannot act as a bridge between Catholics and Orthodox, as they were sometimes expected to do in the past. The Orthodox churches now want to dialogue directly with the Roman Catholic Church, without the mediation of these churches»(38).

8. Der verewigte Präsident des Päpstlichen Sekretariats für die Förderung der Einheit der Christen Kardinal Johannes Willebrands hatte festgestellt, dass die Gründung der Unierten Kirchen «unglücklicherweise neue Spaltungen zwischen Katholiken und Orthodoxen bewirkte». Der Uniatismus kann keineswegs eine Brücke der Verhältnisse zwischen Römisch-Katholiken und Orthodoxen oder ein Modell ihrer «künftigen Einheit»(39) sein.

9. Der in der Christlichen Ökumene sehr bekannte Bischof Pierre Duprey,der viele Jahre lang in demselben Päpstlichen Sekretariat mit grosser Liebe für die Orthodoxen diente, hat auch betont, dass die Römisch-Katholische Kirche und die Orthodoxe Kirche Schwesternkirchen sind, die alle Mittel der Gnade, die Gott der Kirche für die Rettung der Menschen anvertrauet hat, lebending haben. Darum handelt es sich nicht mehr um die Umstellung der Gläubigen von der einen zu der anderen Kirche, sondern nur um die gegenseitige Anerkennung der verantwortlichen Hirten eines Teiles der Herde Christi(40).

Deshalb muss im Raum der Orthodoxen Kirchen nicht nur der Proselytismus, sondern auch der Verdacht selbst dass er bezweckt wird, vermieden werden soll. In diesem Rahmen, weil die Orthodoxen wegen der Verflechtung von schmerzhaften geschichtlichen Gründen besondere Sensibilität haben, wären die Unierten des Ostens «weniger geeignet» für die Kontakte und den Dialog zwischen beiden Kirchen. Folglich könnten die Unierten zum Fortschritt der Unionsbestrebung nur mit ihrer Selbstzusammenhaltung und ihrem Zurücklenken beitragen. Nach der Meinung von Pierre Duprey, muss alles vermieden werden, das «die Herde zerstreuen und eine Verwirrung in ihren Reihen» bringen könnte(41).

Diese Deklaration erinnert uns an die Ermahnung des verewigten Papstes Paul VI, der während seines Besuchs in Konstantinopel, in seiner Ansprache an den verewigten Patriarch Athenagoras, betonte, dass die Führer der Schwesternkirchen zur Wiederherstellung der christlichen Einheit beitragen könnten, «en se reconnaissant et en se respectant comme pasteurs de la partie du troupeau du Christ qui leur est confiée, en prenant soin de la cohésion et de la croissance du peuple de Dieu et en évitant tout ce qui pourrait le disperser ou mettre de la confusion en ses rangs»(42).

10. Der in den Regensburger Symposien anwesende und inzwischen verstorbene Abt der Abtei Scheyern im Oberbayern Dr. Johannes Ev. Hoeck, als Abtpräses der Bayerischen Benediktinerkongregation, hielt am 19.10.1964 vor der 104. Generalkongregation des Zweiten Vatikanischen Konzils «eine Rede, in der er sich... für die Wiederherstellung der altkirchlichen Patriarchalstruktur einsetzte»(43). Diese lateinisch gesprochene Rede, deren deutsche Übersetzung in der Zeitschrift «Der Scheyerer Turm» veröffentlicht wurde(44), ist ein «Dokument einfühlsamen ökumenischen Denkens», das, wie der auch mit den Regensburger Symposien verbundene Prof. Ferdinand R. Gahbauer betont, «leider in Vergessenheit geraten» ist, obwohl es «aktuelle Bedeutung» hat, «da es auf die Frage nach dem Verhältnis zwischen Papstamt und Patriarchalstruktur bis heute eine für beide Seiten befriedigende Antwort» darstellt(45).

Das ganze Dokument erwähnt die Struktur der alten Kirche, die «unerschüttert das ganze erste Jahrtausend in Kraft war (d.h. während der ganzen Zeit, in welcher die Kirche noch ungetrennt war)(46). Das Verständnis für diese Struktur ging allmählich verloren «und zwar unter dem Einfluss verschiedener, auch politischer Gedankengänge, z.B. der Hinwendung des römischen Stuhles zu den Franken, des Wachstums des "Patrimonium Petri", auch unter dem Einfluss des zunehmenden Juridismus und der bekannten gefälschten Dokumente, wie z.B. jener berüchtigten Konstantinischen Schenkung und der pseudoisidorischen Dekreten»(47).

Die Festellungen des Abts Johannes Hoeck gestatten mir eine abweichende Bemerkung: Das Thema der Patriarchalstruktur der Kirche ist in den letzten Monaten sehr aktuell wegen der Kritik des Ökumenischen Patriarchats, der Kirche von Griechenland und anderer Kirchen gegen die Entfernung des päpstlichen Titels «Patriarch des Westens» aus dem Päpstlichen Jahrbuch. Ich meine, dass die Entflechtung der verschiedenen Funktionen und Aktivitäten des Papstes würde mit diesem Titel besser erreicht werden. Seine Abschaffung müsste sowohl wegen der ökumenischen Liebe zur Orthodoxen «Schwesterkirche», die sehr traurig die betreffende Nachricht hörte, als auch wegen des Zeugnisses der Geschichte vermieden werden. In den Akten des Zweiten Vatikanischen Konzils gibt es z.B. die folgende Deklaration des melkitischen Patriarchs von Antiochien Maximus IV. Saigh: «Es ist unrichtig, das Patriarchat für eine Einrichtung zu halten, die nur dem Osten eigen ist. Das Partiarchat ist vielmehr eine Einrichtung, die Gemeingut der katholischen Kirche ist... Der erste Patriarch der Katholischen Kirche ist der Bischof von Rom. Das haben die Ökumenischen Konzilien immer wieder betont, so wird es immer wieder bei der Aufzählung der offiziellen Titel des Papstes im Päpstlichen Jahrbuch behauptet, so bezeugt es sogar der Titel der "Patriarchalbasilika von Sankt Peter", in der wir versammelt sind, so ruft es uns auch der Name der Residenz des Bischofs von Rom im Lateranpalast ins Gedächtnis, verewigt in den Archiven und auf Stein: "Patriarchium"»(48) Selbstverständlich ist der Titel «Patriarch des Westens» nicht unvereinbar mit dem Ehrenprimat des Papstes.

Der Abt Johannes Hoeck stellt auch fest, dass die Rechte der Unierten Patriarchen des Ostens «nur noch ein Schatten (umbra) jener waren und sind, die ihnen einst zustanden»(49). Deshalb sagt er mit Mut: Die Orthodoxen Kirchen «fragen uns mit Recht, wie ihr Status und wo ihr Ort in der Kirche sein werden, wenn endlich die Stunde der Vereinigung gekommen sein wird. Wer von uns (Römisch-Katholiken) könnte sich den Beschluss vorstellen, sie müssten der römischen Kurie, speziell der Orientalischen Kongregaton unterstellt werden und ihre Patriarchen dem Kardinalskollegium?»(50)

Der Freund der Orthodoxen Kirche Abt Johannes Hoeck, der ein hervorragender Erforscher der Schriften und der Theologie des hl. Johannes von Damaskus war, tat mit seiner monumentalen Rede in der erwähnten Generalkongregation des Zweiten Vatikanischen Konzils «sein Herzensanliegen kund, wie der Schluss dieser Rede deutlich macht: "Dixi et salvavi animam meam"»(51)

Charakteristisch ist dann der vom Abtpräses Johannes Hoeck geschriebene Kommentar zum «Decretum de ecclesiis orientalibus Catholicis» (Dekret über die [unierten] Katholischen Ostkirchen)(52). In diesem Kommentar sagt der verewigte Benediktiner Abt, dass die unitischen Kirchen «vielmehr ein Hindernis als eine Brücke zur Wiedervereinigung bilden und demnach eher verschwinden als blühen und gedeihen müssten»(53). Deshalb wird «eine gültige Lösung der hier anstehenden Probleme erst möglich sein, wenn es -so paradox das klingt- jene (unitischen) Kirchen und ihre Hierarchien nicht mehr gibt, für die das Dekret bestimmt ist, mit anderen Worten wenn das Dekret eigentlich überflüssig geworden ist»(54).

11. Der bekannte belgische Theologe Vater Emmanuel Lanne (Chévetogne) hat angedeutet, dass die Unia eine doppelte oder eine selbstaufhebende Ekklesiologie als Voraussetzung hat. Es handelt sich um «une ecclésiologie différente, pour ne pas dire contradictoire»(55). Die Ekklesiologie der «Koinonia» im «Decretum de Oecumenismo»(56) des zweiten Vatikanischen Konzils betont, dass die Schwesternkirchen des Ostens, die apostolische Sukzession haben, die Gnade der Sakramente geben und die Rettung vollenden können. Diese Ekklesiologie setzt sich zum «Decretum de Ecclesiis Orientalibus Catholicis»(57) wider, das den Uniatismus legalisiert, stellt ihn unter dem römischen Pontifex und will nicht die allmähliche Abbschaffung der Unia. Gegensätzlich ermutigt es die Verbreitung und Blüte der Unitischen Kirchen, «sans poser aucune limite»(58). Es handelt sich also, wie Vater Lanne unterstreicht, um zwei verschiedene ekklesiologische Perspektiven(59).

12. Der römisch-katholische Professor Dr. Johannes Feiner (von Zürich) hat in einem Kommentar angedeutet, dass das Decretum de Oecumenismo nicht von einem Jurisdiktionsprimat des Papstes spricht, sondern von einem einfachen «moderari commune consensu», von «einer Führungsrolle, die von allen anerkannt war. Dass dabei nicht an eine zentralistische Leitung gedacht ist», zeigen charakteristische Aussagen im Text. Die Beifügung «si dissensiones circa fidem vel disciplinam inter eas orirentur» (wenn Streitigkeiten über Glaube oder Disziplin unter ihnen entstanden) beweist, dass es sich also um «ein nach gemeiner Zustimmung (communi consensu) gelegentliches Eingreifen des römischen Bischofs (im Rahmen der Pentarchie)..., also um eine "subsidiäre" Funktion des «Patriarchen des Abendlandes handelte», die «aktuell wurde, wenn die Tätigkeit der anderen kirchlichen Organe nicht genügte». In diesem Fall, der nicht gewöhnlich war, könnte man «von einem Wächter- und Schiedsrichteramt des römischen Bischofs sprechen»(60). So, wie Professor Feiner auch klar andeutet, «das Dekret über den Ökumenismus hütet sich hier vor einer ungeschichtlichen Projektierung späterer Begriffe und einer späteren Praxis in der Leitung der Kirche durch den römischen Bischof auf die Zeit vor der Trennung»(61).

13. Der schon erwähnte Professor Vater Ferdinand R. Gahbauer, der das Byzantinische Institut der Benediktinerabtei (Kloster) Ethal beseelt, verdeutlicht, dass der neue «Codex Canonum Ekklesiarum Orientalium»(62) auch für die Unierten Patriarchate nicht befriedigend ist, weil er ihre Unterwerfung zum Papst als Voraussetzung hat. Wie der Abt Hoeck, so auch der Professor Gahbauer betont, dass die Rechte der Unierten Patriarchen, nach diesem Codex, nur ein Schatten ihrer alten Rechte (in der Pentarchie) sind. Darum gilt auch für diesen Codex das, was Vater Gahbauer für das «Decretum de Ecclesiis Orientalibus Catholicis» mit Mut geschrieben hat: «Ich wage den Vorschag, dass diese ganze Frage der Patriarchalstruktur, bei der es... um das Kernproblem der ganzen Frage der Wiedervereinigung mit den Orientalischen Kirchen geht, noch einmal behandelt wird»(63). Das ist notwendig für den ökumenischen Dialog, weil die echte Patriarchalstruktur der alten Kirche dem päpstlichen monarchischen Jurisdiktionsprimat entgegen steht. Nach diesem Begriff des Primats, der sich der Orthodoxen Ekklesiologie widersetzt, «hat der Bischof von Rom als Stellvertreter Christi und Hirt der ganzen Kirche volle, höchste und universale Gewalt über die Kirche und kann sie immer frei ausüben»(64a).

Derselbe Benediktiner von Ethal hebt die Patriarchalstruktur und die Pentarchie als Modelle der Kirchenleitung hervor, bei der die Vorzugsstelle oder der Ehrenprimat des Bischofs von Rom einen «Dienst an der Einheit der Kirche» bedeutet(64b).

Was das Unfehlbarkeitsdogma des Ersten Vaticanums betrifft, sagt Prof. F. Gahbauer, dass «Träger der Unfehlbarkeit der Kirche in der Katholischen Kirche der Papst ist, in der Orthodoxen das Konzil. Das Unfehlbarkeitsdogma hat bei Orthodoxen und Evangelischen... entschiedene Ablehnung hervorgerufen... Problemlösungen werden von Katholischen Theologen vorgeschlagen, die von einer Neuinterpretation bis zur Abschaffung des Dogmas reichen»(64c).

Die Neuinterpretationsvorschläge umfassen patristisch-altkirchliche Ansätze, «den Vorschlag einer Selbstbeschränkung der päpstlichen Vollmacht, den Ausbau der Patriarchalstruktur und die Integration des Papstamtes in die kirchliche Ämterstruktur im Sinne von Petrus und Paulus als Polen der Einheit»(64d).

Bezüglich des Filioque betont Vater F. Gahbauer, dass es von orthodoxer Seite «unterschiedliche Bewertung von scharfer Ablehnung bis zu verständnisvoller Würdigung»(64e)) erfahren hat. Der russische Kirchenhistoriker Bolotov hat es als ein «Theologoumenon» der lateinischen Theologie vorgestellt. «Bulgakov sieht im Filioque kein trennendes Hindernis für die Einheit der Kirchen. Bobrinskoy schlägt der Römisch-Katholischen Kirche die Herausnahme des Filioque aus dem Credo vor ohne dass dies eine Ablehnung der dogmatischen Aussage des Filioque durch die Katholiken bedeuten müsste»(64f).


F. Gahbauer erwähnt auch verschiedene Kompromissformeln (z.B. «Der Hl. Geist, der aus dem Vater ausgeht durch den Sohn»)(64g) und betont: «Grundlegend ist die Unterscheidung zwischen dem ursächlichen Ausgang (ἐκπόρευσις) des Hl Geistes aus dem Vater und dessen Sendung (προβολὴ) durch den Sohn»(64h).

Charakteristisch deutet auch Prof. F. Gahbauer an: «In Mitteleuropa praktizieren... zwei Klöster Liturgie und Offizium im byzantinischen Ritus, Chévetogne und Niederaltaich. Darüber hinaus pflegen sie weite ökumenische Kontakte... Im Territorium der bayerischen Kongregation, auf deren Boden auch die Universität München mit dem Byzantinischen und dem Orthodoxen Institut liegt, befinden sich die Abteien Ettal und Scheyern, welche je ein byzantinisches Institut besitzen zum Studium der Quellen des christlichen Ostens... Östliche und westliche Spiritualität könnten einander ebenso in der einen Kirche ergänzen, damit der Leib der Kirche wieder mit zwei Lungenflügeln atmen kann»(64j).

Derselbe Professor F.R. Gahbauer erwähnt auch meinen Aufsatz über das Priestertunf(65) und hebt seine Brennpunkte der Auseinandersetzung hervor. Er unterstreicht im besοnderen, was ich über die synodale und kollegiale Struktur der Kirche geschrieben habe: «Alle Bischöfe stehen miteinander in brüderlicher Gemeinschaft, sind gleich gestellt und den Konzilien eignet übergeordnete Autorität nur insofern sie der Ausdruck des allgemeinen Bewusstseins des Pleroma "des Klerus und des Volkes sind. Dieses Bewusstsein ist die höchste Autoritätin den Orthodoxen Kirchen. Selbst ökumenische Konzilien bedürfen, um gültig und verpflichtend zu sein, der Bestätigung durch das Kirchenvolk(66). Solche Aussagen stehen im Gegensatz zu den Definitionen des ersten Vatikanischen Konzils, wo ausdrücklich gesagt wird, dass den päpstlichen Definitionen ex cathedra Unfehlbarkeit eignet "aus sich heraus und nicht auf Grund der Zustimmung von seiten der Kirche"»(67a).

Was die Unia betrifft, erwähnt Prof. F. Gahbauer, dass «die gemischte orthodox-katholische Dialogkommission bei ihrer Tagung in Freising (1990, Nr. 6b und 7) und Balamand (1993, Nr. 12 und 22, sowie Nr. 35) dem Uniatismus und dem Proselytismus als Wege zur Einheit eine klare Absage erteilt»(67b).

Derselbe Benediktiner sagt «dass Ziel der Ökumene die Einheit in versöhnter Vielfalt ist. Was bedeutet das?... Der Unterschied der Riten und der theologischen Terminologie ist legitim».

Jedoch hat die orthodox-katholische Dialogkommission in Bari (1987, Nr. 53) «einige Bedingungen für die Glaubensgemeinschaft aufgestellt. Die Kirchen müssen sich auf das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel "als auf den notwendigen Massstab dieser Gemeinschaft der einzigen Kirchen" beziehen»(67c).

Prof. F.R. Gahbauer hebt auch meine Stellung zur Ordination der Diakonissen hervor. Nach dieser Stellung, «die eventuelle Wiederbelebung dieser Ordination tradierte Erfahrungen und neue ekklesiologische und pastorale Aspekte verbinden könnte, damit die in der Christlichen Ökumene vermittelnde Stellungnahme der gesamten Orthodoxen Kirche gegenüber der Frage der Ordination der Frau eine für alle Kirchen akzeptable Begründung und Formulierung finden kann»(68).

14. Der Professor im Päpstlichen Orientalischen Institut zu Rom Vater Dimitrios Salachas, obwohl er ein Mitglied der Unierten Kirche in Griechenland ist, hat auch mit allen anderen hervorragenden römisch-katholischen Mitgliedern der Dialogkommission die Deklaration gegen den Uniatismus als Modell der Einheit unterschrieben.

Derselbe betont auch, dass der neue «Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium» «nicht immer die Theologie der Väter des Ostens und der ersten Ökumenischen Synoden darzustellen erreicht». Dieser Kodex «führt die bekannte Ekklesiologie der Römisch-Katholischen Kirche über den jure divino Primat des Papstes in der ganzen Kirche vor»(69).

15. Der Vizedirektor des Ostkirchlichen Instituts Regensburg Vater Dr. Nikolaus Wyrwoll hat in einem wichtigen Artikel in der Kirchenzeitung des Bistums Hildesheim geschrieben, dass jede Kampagne gegen die Orthodoxen, um der Unierten willen der ehemaligen Sowjetischen Union, ungerecht ist. Es ist charakteristisch, dass im Jahre 1946 von den 102 Orthodoxen Bischöfen der Sowjetischen Union nur vier im Dienst waren; die übrigen waren entweder im Gefängnis oder ermordert worden. Deshalb bedarf das Streben der Russischen Orthodoxen Kirche zur Erneuerung der «brüderlichen Solidarität» und nicht der «ungerechten Kritik»(70).

16. In demselben Geist hat auch der sehr in der Christlichen Ökumene bekannte Emeritus Professor der Universität zu Wien Dr. Ernst Christoff Suttner für die Unierten und die Orthodoxen Russlands gesprochen. Er hat gesagt, dass wir nicht nur über die Gewalt der sowjetischen Regierung gegen die Unierten sprechen sollen und dabei die Gewalt gegen die Orthodoxen vergessen. Wir müssen auch nicht unbemerkt lassen, dass die Unia in einigen Gebieten durch die Anwendung des politischen Zwangs eingeführt geworden war. Immer sollen wir auch die ersten Ringe der geschichtlichen Kette berücksichtigen(71).

Dann müssen wir den mit 880 Seiten umfangreichen monumentalen Band des Professors Ernst Suttner erwähnen, der den Titel hat: «Kirche in einer zueinander rückenden Welt»(72). «Die Aufsätze dieses Sammelbandes», wie der verewigte Bahnbrecher der Ökumenischen Bewegung Franz Kardinal König im Geleitwort geschrieben hat, «entstammen der Feder eines Mannes, der sich seit vielen Jahren mit Erfolg dafür einsetzt, dass der christliche Osten in seiner reichen theologischen Tradition und spirituellen Tiefe im Westen besser bekannt werde. Damit leistet Ernst Christoff Suttner zugleich einen Beitrag zur Versöhnung der Kirchen, die nur auf dem Weg eines besseren gegenseitigen Kennenlernens möglich ist und unter den Zeichen der Zeit besonders geboten erscheint»(73).

Professor Suttner erkennt für den Bischof von Rom den Titel «Patriarch» an im Rahmen der «Pentarchie» (der fünf Erzbischöfe von Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem). Diesen fünf Patriarchen «war die Aufgabe zugefallen, durch Harmonie untereinander und durch ihre Mittlerschaft zu garantieren, dass die vielen Kirchen der Ökumene einander verbunden blieben»(74).

Ernst Suttner legte in Freising gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Orthodoxen Katholischen Dialogkommission dar, dass der Uniatismus als Modell der Einheit zu verurteilen und zu verwerfen ist. Obgleich die Freisinger Erklärung sowohl in der Versammlung der Dialogkommission in Valtimore, als auch in der Praxis mit widersprechender vatikanischen ostkirchlichen Politik oder mit offiziellen Verschweigung relativiert und herabgewürdigt wurde, hebt Prof. Suttner auf eine lobenswerte Art den Abschnitt 6b dieser Erklärung hervor, in dem betont wird: «Der Ausdruck "Uniatismus" bezeichnet den Versuch, die Einheit der Kirche durch Trennung von Gemeinden oder orthodoxen Gläubigen von der Orthodoxen Kirche zu verwirklichen, ohne zu bedenken, dass nach der Ekklesiologie die Orthodoxe Kirche eine Schwesterkirche ist, die selbst Gnaden-und Heilsmittel anbietet. In diesem Sinn und entsprechend dem von der Unterkommission von Wien erstellten Dokument verwerfen wir den "Uniatismus" als Weg zur Einheit, weil er der gemeinsamen Tradition unserer Kirchen widerspricht»(75). Deshalb muss «künftig ein Weg zur Einheit gesucht werden, der der gemeinsamen Tradition unserer Kirchen entspricht und künftig vermeidet, was sich in der Vergangenheit als schädlich erwiesen hat»(76).

Was das Problem des päpstlichen Primats betrifft, hat derselbe Professor scharfsinnig «auf eine Tatsache verwiesen, auf die Franz Dvornik bereits in den Tagen des 2. Vatikanischen Konzils aufmerksam machte... Dvornik schrieb: "In den Augen der Orthodoxen und der anderen Kirchen erscheint das Problem des römischen Primates heute als noch wenig lösbar, denn man setzt den Primat in diesen Kreisen häufig mit der Verwaltungszentralisierung gleich, die sich im Lauf der letzten Jahrhunderte im Westen herausgebildet hat"»(77). Zu der Abschaffung dieser Verwaltungszentralisierung muss der ökumenische Dialog beitragen mit «der Unterscheidung zwischen den päpstlichen und patriarchalen Prärogativen des römischen Bischofs»(78).

Der Professor Suttner, -der der Meinung ist, dass die Verwaltungszentralisierung des Papstes mit der Tatsache verbunden ist, dass der Papst sozusagen durch die Strukturen des Vatikans gekettet ist-, schrieb für den Papst Johannes-Paulus II: «Der Papst kommt von aussen. Er kennt nicht die Kurie. Für den Papst Johannes-Paulus II ist der (vatikanische) Apparat so stark, dass der Papst sich ihm überliefert hat»(79).

Derselbe prominente Professor beweist auch, dass die Koordinierungsrolle des Papstes kein Verhältnis mit dem Primat der Machtherrschaft hat. Die sogenannte Appelation (Ἔκκλητον) selbst muss nicht als Alibi benutzt werden für das Ersetzen der brüderlichen diakonischen Liebe des Ersten in der hierarchischen Ordnung mit monarchischen Machttendenzen(80).

Vom griechisch-orthodoxen Standpunkt aus begrüssen wir die Tatsache, dass der Professor Suttner den Beitrag aus der Byzantinischen Welt zur Entwicklung der abendländischen Kultur beweist und hervorhebt. Charakteristisch fragt er: «Wer wagt es... zu bestreiten, dass es ohne byzantinischen Beitrag gar nicht zum Abendland hätte kommen können?»(81). Ausdrucksvoll ist auch seine folgende eindringliche Formulierung: «Wenn einer westeuropäische Strömungen sucht, bei denen kein Beitrag aus der östlichen Kirchenkultur an den Wurzel zu verspüren ist, müsste er sich zum Beispiel dem Säkularismus, dem Nationalsozialismus oder dem Kommunismus zuwenden»(82).

17. Der auch bei den Regensburger Ökumenischen Symposien anwesende römisch-katholische Professor Dr. Franz Mussner hat in einem Aufsatz betont: «Wichtig scheint mir für das ökumenische Gespräch über das Petrusamt in der Kirche besonders dies zu sein, dass im Neuen Testament neben Petrus noch immer ein Paulus steht, sogar mit einem grösseren theologischen Gewicht als Petrus... Das bedeutet im Hinblick auf das Petrusamt..., dass dieses Amt sich nur dann in der Kirche in der rechten Weise realisiert, wenn neben Petrus immer Paulus steht. War dies bei der Entwicklung des Papstums immer genügend im Bewusstsein der Kirche und ihrer Theologie?»(83).

18. In ähnlicher Weise spricht auch über die Apostel Petrus und Paulus der katholische Professor an der Universität München Joachim Gnilka, der betont, dass «Paulus die Autorität des Kephas geachtet hat, aber er hat sich als gleichberechtigter Apostel neben ihm verstanden»(84).

Diese Meinung wird später in englischer Sprache wiederholt: «Paul respected Cephas' authority, but he understood himself αs an apostle with rights equal to those of Peter»(85). Charakteristisch sind noch die folgenden Andeutungen: «It is true..., (in l Cor. 15, 1-11) Cephas is mentioned of the first place, but with equal rights follow the twelves, then James and all the apostles and lastly Paul»(86). Nach demselben Professor «the New Testament... demands the collegial exercising of the Petrine ministry»(87).

Derselbe setzt auch hinzu: «Eine unmittelbare Sukzession für Petrus lässt sich im Neuen Testament nicht feststellen, in dem Sinn, dass sein Dienst auf einen anderen einzelnen übergegangen sei... Die römische Gemeinde konnte sich auf die apostolische Gründung durch Petrus und Paulus berufen bzw. darauf, dass diese beiden Apostel in ihrer Stadt gewirkt und das Martyrium erlitten hatten und begraben worden waren. Dies dürfte der Hauptgrund für die Entwicklung des römischen Primates gewesen sein... Doch wurde der römische Primat in der Ostkirche kaum realisiert»(88) (selbstverständlich immer als Ehrenprimat und nicht als monarchischer Jurisdiktionsprimat).

19. Der Professor Hans-Joachim Schulz, der oft anwesend in den Regensburger Symposien war, hat betont: «Die Kanones der Ökumenischen Konzilien (sowie verschiedene Rechtsordnungen derselben Zeit) erweisen den Bischof von Rom als den Ersten unter den Patriarchen, sehen seine Rolle jedoch im Rahmen einer Pentarchie der Patriarchate (Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Jerusalem) bzw. der Patriarchen. Der Pentarchie-Gedanke wird noch im 8. und 9. Jahrhundert auch von der römischen Theologie akzeptiert»(89).

20. Der Jesuit Vater Ludwig Hertling in seiner aufschlussreichen Schrift «Communio und Primat» betont, dass «von einer zentral -von Rom ausgesteuerten kirchlichen Verwaltung im Altertum nicht die Spur zu bemerken ist»(90).





Fussnoten

1. Nikolaus Wyrwoll, Ostkirchliches Institut Regensburg - Gäste und Studenten, Regensburg, Symposion 2006.

2. Siehe a.a.O.

3. Vgl. Johannes Hessen, Religionsphilosophie, Band II: System der Religionsphilosophie, München/Basel2 1953, S. 89f. Evangelos Theodorou, Φαινομενολογία καὶ Δεοντολογία τῆς Ἑλληνικῆς Θεολογίας στὸ λυκαυγές τῆς τρίτης χιλιετίας, Athen 2006, S. 13 f.

4. Joseph Ratzinger (Hg), Dienst an der Einheit - Zum Wesen und Auftrag des Petrusamts, Düsseldorf 1978, S. 7.

5. Nikolaus Wyrwoll, a.a.O., Nachwort von Albert Rauch, Innenseite des Buchumschlags, S. 53.

6. B. Schultze, Probleme der Orthodoxen Theologie, bei Endre von Ivanka, Julius Tyciak und Paul Wiertz (Hg), Handbuch der Ostkirchenkunde, Düsseldorf 1971, S. 186.

7. Evangelos Theodorou, Ökumenische Bewegung und Orthodoxe Theologie, Thessaloniki 1981 (Sonderdruck aus dem Wissenschaftlichen Jahrbuch der Theologishen Fakultät der Aristotelischen Universität zu Thessaloniki, Band 19, S. 308).

8. B. Schultze, a.a.O., S. 141.

9. Johannes Hessen, a.a.O., S. 188.

10. Ökumenisches Direktorium, Zweiter Teil, Paderborn 1970, S. 113-114.

11. Vgl. Evangelos D. Theodorou, Ἑνότης καὶ ποικιλομορφία στὴν Ὀρθοδοξίαν, Athen 1983. Ders., Glaubenseinheit und Ausdrucksvielfalt, Innsbruck 1976. Ders., Unité et pluralité du temoignage du Christ, in: Koinonia-Premier Colloque ecclésiologique entre théologiens orthodoxes et catholiques, Vienne 1-7 Avril 1974, publié par la Fondation Pro Oriente, Paris 1975.

12. loannis Karmiris, Τὰ δογματικά καὶ συμβολικὰ μνημεῖα τῆς Ὀρθοδόξου Καθολικῆς Ἐκκλησίας, Band I, Athen2 1960, S. 271.

13. Peter Meinhold, Zinzendorf, in Lexikon für Theologie und Kitrhe, Band 10, Freiburg i. Br., 1965, S. 1376-1377.

14. Diese Formulierung stammt nicht vom hl. Augustinus, sondern vom lutherischen Theologen Rupertus Meldenius 1582-1651 (Im Internet: Wikipedia Enzyklopädie).

15. Joseph Ratzinger, Prognosen für die Zukunft des Ökumenismus, in: Ökumenisches Forum - Grazer Hefte für konkrete Ökumene, Nr.l, Graz 1977, s. 37.

16. Albert Rauch, IV. Regensburger Ökumenisches Symposium (17-24. Juli 1972): Thema: Koinonia - zur Frage der Interkommunion, Regensburg 1972, s. 6. G. Ferdinand R. Gahbauer, Die Regensburger Symposien und der nachkonziliare Ost-Westliche Dialog, Paderborn 1995, S. 97-98.

17. Evangelos Theodorou, Ökumenische Bewegung und Orthodoxe Theologie, S. 307.

18. Ökumenisches Direktorium, S. 113-114.

19. Panayotis Bratsiotis, Von der griechischen Orthodoxie, Würzburg 1966, S. 137.

20. Vgl. oben die Fussnote Nr. 11.

21. Wilhelm de Vries, Die «nationalen Kirchen» des Nahen Ostens und das «Uniatenproblem, in: Endre von Ivanka, Julius Tyciak und Paul Wiertz, Handbuch der Ostkirchenkunde, Düsseldorf 1971, S. 211.

22. Wilhelm de Vries, ebd., S. 209.

23. Ebd. S. 211. Vgl. Vilhelm de Vries, Die unierten Patriarchate des Nahen Ostens und das Uniatenproblem, in: Wilhelm Nyssen, Hans-Joachim Schulz und Paul Wiertz, Handbuch der Ostkirchenkunde, Band l, Düsseldorf 1984, S. 237. Ders., Rom und die Patriarchate des Ostens, Freiburg 1963, S. 322.

24. Diese Stelle von Wilhelm de Vries wird vom Professor Grigorios Larentzakis vorgelegt in seinem Werk: Ἡ Ἐκκλησία Ρώμης καὶ ὁ ἐπίσκοπος αὐτῆς – Συμβολὴ εἰς τὴν ἔρευναν τῶν σχέσεων Ἀνατολῆς καὶ Δύσεως βάσει πατερικῶν πηγῶν (Εἰρηναῖος, Βασίλειος, Χρυσόστομος), Θεσσαλονίκη 1983, σ. 143).

25. Michael Lacko, Ostkirchliche Unionen, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 10, Freiburg2 1965, στ. 502-504.

26a. Grigorios Larentzakis, a.a.O., S. 142.

26b. Hein Döring, Das Dienstamt der Einheit des Bischofs von Rom in der neuen ökumenischen Literatur, in: Albert Rauch - Paul Imhof (Hg), Das Dienstamt der Einheit in der Kirche (Primat - Patriarchat - Papstum), St. Ottilien 1991, S. 499. Ferdinand Gahbauer, Welche kirchliche und theologische Einheit streben die Kirchen an? Eine römisch-katholische Position, in: Orthodoxes Forum - Zeitschrift des Instituts für Orthodoxe Theologie der Universität München, Hefte 1-2, St. Ottilien 2005, S. 224.

27. Stelle aus dem Interview von Yves Congarfür das Zeitgeschehen in der Welt, in: Elias Mastroyannopoulos, Ἡ Δύσις ἀνακαλύπτει τὴν Ἀνατολήν, Athen 2006, S. 15.

28a. Yves Congar, L'Eglise de St. Augustin de l'époque moderne, 1970, S. 78-79 bei loannis Zizioulas, Recent discussions on Primacy in orthodox theology, in: Walter Kasper (ed.), Il ministero Petrino - Cattolici e ortodossi in dialogo, Roma 2004, S. 262.

28b. loannis Zizioulas, a.a.O., S. 264.

28c. A.a.O.

29. Henri de Lubac, Méditation sur l’Eglise, Paris 1953, S. 71, in Elias Mastroyannopoulos. a.a.O., S.16.

30a. Albert Rauch, Orthodoxe Ekklesiologie in der Auseinandersetzung mit dem Papstum, in: Albert Rauch - Paul Imhol (Hg.), Das Dienstamt der Einheit in der Kirche. Primat-Patriarchat-Papstum, St. Ottilien 1991, S. 322.

30b. A.a.O.

31. Ebd.

32. A.a.O., S. 323. Vgl. G. Larentzakis, Unierte Kirchen des Ostens, in: H. Krüger, W.Löser und W. Müller-Römheld, Ökumene-Lexikon, Frankfurt am Main 1983, S. 1191.

33. Albert Rauch, a.a.O., S. 327.

34. Ebd., S. 328-329.

35. A.a.O., S. 328

36. Evangelos D. Theodorou, Σχέσεις Ὀρθοδόξων καὶ Ρωμαιοκαθολικῶν – Τὸ ζήτημα τῆς Οὐνίας, Athen, 1992-1994, S. 36f.

37. Ebd., S. 37.

38. Franz Bouwen, Eastern Catholic Churches, in: Nikolas Lossky, José Miguez Bonino, John Pobee, Geofry Wainwright and Pauline Webb, Dictionary of the Ecumenical Movement, WCC Publications, Geneva, 1991, S. 310-311.

39. G. Larentzakis, a.a.O., S. 1191.

40. Evangelos D. Theodorou, Σχέσεις Ὀρθοδόξων καὶ Ρωμαιοκαθολικῶν – Τὸ ζήτημα τῆς Οὐνίας, S. 34.

41. Pierre Duprey, Das Dekret des II. Vatikanischen Konzils über den Ökumenismus und das Aggiornamento in den Beziehungen zwischen der Katholischen und der Orthodoxen Kirche, in: Endre von Ivanka u.a., Handbuch der Ostkirchenkunde, S. 655-657.

42. A.a.O., 655. «Τόμος ἀγάπης» (Vatican - Phanar 1958-1970), Rome - Istanbul 1971, S. 373-377. Evangelos Theodorou, Prognosen für die Zukunft des Ökumenismus, in: «Oekumenisches Forum - Grazer Hefte für Konkrete Ökumene», Nr.l, Graz 1973, Graz 1977, S. 23.

43. P. Ferdinand R. Gahbauer, Die Patriarchalstruktur auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil, in: Albert Rauch - Paul Imhof, a.a.O., S. 377f.

44. Der Schyerer Turm, Heft l, Nr. 14 (1965), S. 11-14. Die Konzilsrede von Abt Johannes Hoeck ist in ihrem lateinischen Wortlaut in den Acta Synodalia Concilii Oecumenici Vatikan II, Vol. III, Pars V, Vatikanstaat 1975, S. 72-75. Dieselbe Rede ist neu übersetzt, eingeführt und kommentiert von P. Ferdinand R. Gahbauer OSB mit Beiträgen von Prof. Theodor Nikolaou, Prof. Heinrich Fries und P. Theodor Wolf OSB, Ettal 1987, 44-119 (Ferdinand R. Gabbauer, a.a.O., S. 389).

45. Ferdinand R. Gahbauer, a.a.O., S. 377.

46. A.a.O., S. 378-379.

47. Ebd., S. 379-380. Vgl. H. Tuchle, Kirchenstaat, in: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), Band 6 (Freiburg 1961), S. 2007. H. M. Klinkenberg, Konstantinische Schenkung, in LThK, Band 6, S. 483f. H. Fuhrmann, Pseudo-Isidor, in: LThK, Band 8 (1963), S. 864f.

48. Ferdinand R. Gahbauer, A.a.O., S. 390-391.

49. Ebd., S. 381.

50. A.a.O.

51. Ebd., S. 377.

52. «Acta Apostolicae Sedis» 57 (1965), S. 76-89. Lateinischer Text und deutsche Übersetzung besorgt im Auftrag der deutschen Bischöfe. Kommentar von Abtpräses Dr. Johannes Hoeck (OSB), Abt von Scheyern in: Das Zweite Vatikanische Konzil-Konstitutionen, Dekrete und Erklärungen, Anhang (Ergänzung) des Lexikons für Theologie und Kirche (LThK), Teil I, Freiburg-Basel-Wien2 1966, S. 361-392.

53. Ebd., S. 365.

54. A.a.O., S. 391.

55. Emmanuel Lanne, Presentation du Colloque de Chévetogne 1992, Zeitschrift Irénikon 3 (1992), S. 309-310.

56. Dieses Dekret beginnt mit den Worten «Unitatis Redintergratio»: Acta Apostolicae Sedis 57 (1965), S. 90-112.

57. Dieses Dekret beginnt mit den Worten «Orientalium Ecclesiarum Instituta»: A.a.O., S. 76-89.

58. Emmanuel Lanne, A.a.O., S. 312.

59. Ebd., S. 312-313.

60. Johannes Feiner, Dekret über den Ökumenismus - Kommentar, Anhang des LThK, Teil II, 1967, S. 99-100.

61. A.a.O.

62. «Acta Apostolicae Sedis» 57 (1965), S. 90-112.

63. Ferdinand R. Gahbauer, Die Patriarchalstruktur der Kirche..., S. 385.

64a. A.a.O., S. 404.

64b. Ferdinand Gahbauer, ebd., S. 220.

64c. A.a.O., S. 224.

64d. Ebd., S. 224-225.

64e. A.a.O., S. 225.

64f. Ebd.

64g. A.a.O.

64h. Ebd. Basileios K. Stefanidis, Ἐκκλησιαστικὴ Ἱστορία ἀπ' ἀρχῆς μέχρι σήμερον, Athen4 1978, S. 384f. Panayotis N. Trempelas, Δογματικὴ τῆς Ὀρθοδόξου Ἐκκλησίας, Band l, Athen 1959, S. 287-294.

64j. Ferdinand Gahbauer, a.a.O., S. 227-228.

65. Evangelos D. Theodorou, Das Priestertum nach dem Zeugnis der byzantinischen liturgischen Texte: Diakon - Diakonisse - Priester - Bischof, in: A. Rauch - P. Imhof(Hg), Das Priestertum in der einen Kirche, S. 111f. Ferdinand R. Gahbauer, Die Regensburger Ökumenischen Symposien..., S. 235f.

66. Evangelos Theodorou, ebd., S. 119. Ferdinand R. Gahbauer, a.a.O., S. 238.

67a. «Romani Pontificis definitiones ex sesse, non autem ex consensu Ecclesiae irreformabiles esse» (H. Denzinger - P. Hünermann, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Nr. 3074, Freiburg-Basel-Wien, 37. Auflage, 1991, S. 833. Ferdinand R. Gahbauer, Die Regensburger Ökumenischen Symposien..., S. 239.

67b. Ferdinand Gahbauer, Welche kirchliche und theologische Einneit..., S. 217. 67c. A.a.O., S. 219.

68. Ferdinand Gahbauer, Die Regensburger Ökumenischen Symposien..., S. 240. Evangelos D. Theodorou, a.a.O., S. 124f.

69. Dimitrios Salachas, Ὁ νέος «Κῶδιξ Κανόνων τῶν Ἀνατολικῶν Ἐκκλησιῶν», Zeitung «Καθολική», 22 Januar 1991.

70. Kirchenzeitung des Bistums Hildesheim.

71. Prof. Suttner setzt auch zu: Auch über die Zahl der Unierten in den ehemaligen stalinischen Gebieten «vermag niemand etwas Sicheres zu sagen... Es wäre fatal, wenn man dies bei der Bereinigung der Rechtslage übersähe»: Ernst Ch. Suttner, Die stalinische Unterdrückung der Unierten Kirche in Galizien und im Karpaten Gebiet, in: Erich Renhart - Andreas Schnider, Sursum Corda - Für Philipp Harnoncourt zum 60. Geburstag, Graz 1991, S. 436.

72. Ernst Christoph Suttner, Kirche in einer zueinander rückenden Welt - Neuere Aufsätze zu Theologie, Geschichte und Spiritualität des christlichen Ostens, mit einem Geleitwort von Franz Kardinal König, herausgegeben von Wolfgang Nikolaus Rappert, Würzburg 2003. Eine von mir Besprechung dieses Buchs siehe in der Zeitschrift «Θεολογία», Nr., 76, Athen 2005, S. 733-738.

73. A.ο.O., S. 5-8.

74. Ebd., S. 194-195.

75. A.a.O., S. 574-575, Fussnote Nr. 5.

76. Ebd., S. 582.

77. F. Dvornik, Byzanz und der Römische Primat, Stuttgart 1966, S.25 (franz. Original: Byzance et la Primaute Romaine, Paris 1964). Ernst Chr. Suttner, a.a.O., S. 173.

78. Ebd., S. 200.

79. Zeitung «Die Presse», 12. Mai 1997, S. 4. «Pressespiegel des Ökumenismus: Orthodoxie und Ostkirche, Nr. 86, hrsg. vom Institut «Pro Oriente», Wien 4. Juni 1997, S. 6. Evangelos D. Theodorou, Παπικὸς θεσμὸς – Σχέσεις Ὀρθοδόξων καὶ Ρωμαιοκαθολικῶν – Οὐνία: Ἐπισημάνσεις τοῦ Καθηγητοῦ Ernst Christoff Suttner, Zeitschrift Ἐκκλησία, 20. Aug. 1997, S. 577-578.

80. Für die Meinungen von Prof. Suttner über die Stellung des Papstes in der Pentarchie siehe seine folgenden Aufsätze: a) Auf der Suche nach gesamtchristlicher Anerkennung für den Dienst des Bischofs von Rom als ersten unter den Bischöfen in: «Trierer Theologische Zeitschrift» Nr. 112, Trier 2003. b) Patriarchat und Metropolitan Verband im christlichen Osten im Vergleich mit Erzbistümern aus dem Abendland, in: H. Dopsch, P.F. Kramml und A.S. Weiss (Hg), 1200 Jahre Erzbistum, Salzburg 1999, S 157-174. Vgl. auch Ernst Christoff Suttner, Kirche in einer zueinander rückenden Welt, S. 171-213, wo es Wiederveröffentlichung dieser Aufsätze gibt.

81. Ernst Christoff Suttner, a.a.O., S. 74-75.

82. Ebd., S. 75.

83. Franz Mussner, Petrusgestalt und Petrusdienst in der Sicht der späten Urkirche, in: Joseph Ratzinger; Dienst an der Einheit, Düsseldorf 1978, S. 44-45.

84. Joachim Gnilka, Petrusdienst - Grundlegung im Neuen Testament und Ausprägung in der frühen Kirche, in: Peter Hünermann (Hg.), Petrusamt und Ökumene - Zum Petrusdienst an der Einheit aller Christen, Regensburg 1977, S.9.

85. Jοachim Glinka, The Ministry of Peter - New Testament Foundation, in: Walter Kasper, Ιl ministero petrino - Cattolici e ortodossi in dialogo, Roma 2004, S. 29.

86. A.a.O., S. 37.

87. Ebd., S. 40.

88. Joachim Glinka, Petrusdienst..., S. 22.

89. Joachim Schulz, Das fortlebende Petrusamt in der Kirche: Exklusiver Primat des Papstes oder sakramental begründetes Prinzip der Einheit im Rahmen der kirchlichen Koinonia; in: Albert Rauch-Paul Imhof SJ (Hg), Das Dienstamt der Einheit in der Kirche, S. 94.

90. Ludwig Hertling, Communio und Primat, in: Xenia Piana, Bd VII der «Miscellania Historiae Pontificiae», Rom 1943, S. 3-48. Wilhelm de Vries, Das Mühen des Papstums und die Einheit der Kirche in: Joseph Ratzinger, Dienst an der Einheit, S. 67 und 69.

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